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Schweiz FU17 mit Kantersieg auf Platz 9

Die Schweizer U17-Juniorinnen haben die EHF EURO in Montenegro auf dem hervorragenden 9. Platz abgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Fleischmann gewann auch das letzte Platzierungsspiel gegen Portugal auf beeindruckende Weise mit 39:30 (21:15).

Die jungen Schweizerinnen stellten am Samstagabend unter Beweis, dass sie in Montenegro die klar stärkste Equipe waren, welche die Hauptrunde der besten acht Teams verpasste. Die SHV-Auswahl war in der Vorrunde – trotz zweier Siege aus drei Spielen – in einer unglücklichen Konstellation gescheitert. Doch die Schweiz nahm bei ihrer EM-Premiere die Herausforderung der Zwischenrunde an und liess einen Steigerungslauf folgen, der in klaren Erfolgen in den Platzierungsspielen gestern gegen Frankreich (35:28) und heute gegen Portugal (39:30) gipfelte.

67 Abschlüsse in 60 Minuten

Die Schweiz und Portugal schlugen im Sport Center Moraca ein horrendes Tempo an. In den ersten sieben Minuten fielen nicht weniger als 15 Tore; Angriffe dauerten kaum einmal länger als 20 Sekunden – was umgekehrt natürlich bedeutete, dass auf beiden Seiten die Verteidigungen nicht wirklich ins Spiel fanden. Die hohe Geschwindigkeit im Spiel und die teilweise doch etwas wilde Hektik führten bei den Schweizerinnen zu zahlreichen überhasteten Abschlüssen und bei den Portugiesinnen zu zahlreichen technischen Fehlern. Es ging hin und her, und nach 18 Minuten stand es 12:12. Dann kriegte die SHV-Auswahl die Sache in den Griff.

Unter anderem dank mehreren Paraden von Torhüterin Aida Kanoute setzte sich die Schweiz vor der Pause auf 21:15 ab und lenkte das Spiel damit frühzeitig in entscheidende Bahnen. Der Charakter der Partie mit den Schweizer Vorteilen änderte sich nämlich nach der Pause nicht mehr. Das Tempo blieb hoch, die Angriffe kurz, und die Schweizerinnen feuerten aus allen Rohren. Bis zum Schluss standen bei der SHV-Auswahl 67 (!) Abschlüsse in der Statistik. Portugal hatte dem Schweizer Offensivfeuerwerk defensiv nichts entgegenzusetzen, und wenn die Schweizerinnen ihre Chancen etwas konsequenter verwertet hätten, wären wohl 50 Tore möglich gewesen.

Vielversprechende Perspektiven

Nach dem Schlusspfiff stand ein auch in der höhe verdienter 39:30-Kantersieg auf der Anzeigetafel, zu dem alle Spielerinnen ihren Teil beigetragen hatten. Jürgen Fleischmann gewährte seinem ganzen Kader Einsatzzeit, und die eingewechselten Akteurinnen fügten sich nahtlos ins beeindruckende Kollektiv ein. Die siebenfache Torschützin Emma Bächtiger wurde als beste Spielerin ausgezeichnet, wobei die Jury in Podgorica nach der beeindruckenden Mannschaftsleistung die Qual der Wahl hatte. Beste Schweizer Torschützin war Mia Emmenegger mit acht Treffern; Clairebel Coker und Alessia Riner trafen je sechsmal.

Nach den U19-Juniorinnen, die im Juli an der EHF EURO in Slowenien den 11. Rang erreichten, kommen morgen auch die U17-Juniorinnen mit einem Spitzenergebnis von ihrer ersten Europameisterschaft nach Hause. Der Schweizer Frauenhandball setzte in diesem Sommer dicke Ausrufezeichen und zeigte die vielversprechenden und spannenden Perspektiven auf. Im Dezember 2024 wird die EHF EURO der A-Nationalmannschaften in Ungarn, Österreich und der Schweiz ausgetragen.

Quelle: SHV

Schweiz Portugal 39:30 (21:15)
Sport Center Moraca, Podgorica (MNE) – 50 Zuschauer – SR: Ivanovic/Vujisic (MNE).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 2mal 2 Minuten gegen Portugal.
Schweiz: Hartz/Kanoute/Huber; Bächtiger (7), Müller (1), Schürmann, Coker (6), Emmenegger (8), Erni, Zaetta (1), Snedkerud (3), Meier (3), Bucher (1/1), Riner (6), Mosimann (3), Albrecht.

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Emma Bächtiger erzielt gegen Portugal sieben Tore. (Foto: EHF)

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Zum zweiten Mal wird Emma Bächtiger zum Player of the match gewählt. (Foto: EHF)