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Wenn Routiniers die Geduld verlieren

Handball Stäfa drückt gegen Kreuzlingen so lange aufs Gaspedal, bis die erfahrenen Thurgauer ungeduldig werden. Dank dem 33:32-Heimsieg ziehen die Gelbschwarzen punktemässig mit den Gästen gleich. Beide Teams weisen zudem exakt das gleiche Torverhältnis (171:164) auf.

In einem Spiel, in welchem die Stäfner nur ein einziges Mal (beim Stand von 27:28 nach 50 Minuten) in Rückstand lagen, machten am Ende Nuancen den Unterschied aus. «Wir spürten das Publikum im Rücken und kämpften bis zum Umfallen», sagte Louis Barth. Der Stäfner Kreisläufer stand gleich selbst Sinnbild für diese Aussage. In der 37. Minute hechtete er nach einem Ball, den Cédric Zimmermann im Gegenstoss zum 24:20 verwertete. Erneut schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, doch zum wiederholten Mal kamen die vom 31-jährigen Valon Dedaj angeführten Kreuzlinger zurück.

Die Wucht von Attila Kun

Schon in der ersten Halbzeit, in welcher die Defensivabteilungen sich keine Lorbeeren verdienten, hatten die Stäfner das Momentum auf ihrer Seite gehabt. In Unterzahl zogen sie mit einem Doppelschlag auf 16:14 weg, ehe Laurin Rinderknecht mit einem Schlenzer den Vorsprung gar auf drei Tore erhöhte. Und gleich nach der Pause waren die Einheimischen hellwach aus der Kabine gekommen und hatten sich eine 21:18-Führung herausgespielt. Doch die Thurgauer liessen sich nicht abschütteln.

Und plötzlich schien der Tabellendritte das Ruder gar herumzureissen. Der Wucht von Attila Kun im linken Rückraum hatten die Stäfner in jener Phase nichts entgegen zu setzen. Der grossgewachsene Ungar, der in der Saison 2016/17 in Stäfa unter Vertrag gestanden hatte, brachte Kreuzlingen mit zwei Distanzwürfen zehn Minuten vor Schluss 28:27 in Führung. «Doch dann leisteten wir uns einige taktische Fehler und verloren die Geduld», analysierte Kun. So rissen die Stäfner das Zepter wieder an sich und lagen zwei Minuten vor der Sirene 33:30 vorne. Nun fehlte der jungen Truppe etwas die Abgebrühtheit, prompt kassierte sie den Anschlusstreffer. Lukas Maag scheiterte am Pfosten und die Gäste kamen gar zur Ausgleichschance. Doch Kuns letzter Wurf wurde vom Block über das Tor gelenkt.

Telegramm
NLB: Handball Stäfa - Kreuzlingen 33:32 (19:18)
Frohberg. 277 Zuschauer. SR: Keist/Winkler. - Torfolge: 1:0, 3:3, 6:3, 8:5, 8:7, 9:9, 11:10, 14:12, 14:14, 17:14, 17:16, 18:18, 19:18; 21:18, 22:20, 24:20 (37.), 25:22, 26:23, 26:26, 27:28, 29:28, 31:29, 31:30, 33:30, 33:32. - Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Stäfa, 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen. - Stäfa: Frei (8 Paraden)/Murbach (1); Bächtiger (1), Ardielli (5/1), Maag (5), Vernier (3), Schwander (5), Rinderknecht (2), Leopold (7), Zimmermann (2), Barth, (3). - Bemerkungen: Stäfa ohne Affentranger (verletzt) und Lütscher (abwesend) setzt Schmidt, Nishida, Honegger, Martis und Stocker nicht ein. Time-outs: Stäfa (21./11:11, 40./25:23); Kreuzlingen (11./6:3, 53./29:28, 58./33:30). 35. Ardielli wirft Penalty darüber (21:18). 41. Dedaj wirft Penalty darüber (25:23).

2021 Kreuzlingen h1

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2021 Kreuzlingen h8