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15-Jähriger lässt Baden verzweifeln

Im letzten Heimspiel der NLB-Qualifikation stiess Handball Stäfa mit einem 31:26-Sieg über den STV Baden die Tür zur Finalrunde weit auf. Matchwinner in den Reihen des Seeklubs war Ramon Kusnandar. Dem erst 15-jährigen Torhüter gelangen in der zweiten Halbzeit sagenhafte 16 Paraden.

Er ballte die Faust, klopfte sich auf die Brust. Schon wieder hatte sich Ramon Kusnandar nach 56 Minuten einen Ball eines Badener Rückraumspielers – diesmal von Pascal Bühler – gekrallt und sogleich den Gegenstoss eingeleitet. Diesen verwandelte Noam Leopold zum 29:23. Die Entscheidung war gefallen, die 50 Fans in der Halle aus dem Häuschen. Sechs Minuten vorher hatte es noch 23:23 gestanden. Doch in die Angriffsmaschinerie der Gäste war immer mehr Sand geraten. Selbst zwei Time-outs von Badens Trainer Björn Navarin vermochten daran nichts zu ändern.

«Es ist unglaublich, was für eine Nase Ramon für diese Bälle hat», sagte Goalietrainer Daniel Perisa nach dem Schlusspfiff kopfschüttelnd. «Wenn die Deckung gut steht und der Gegner müde ist, kommt seine Stärke voll zum Tragen. Und dabei ist er erst 15-jährig.» Auch Chefcoach Philipp Seitle ist voll des Lobes für Ramon Kusnandar: «Er reisst mit seinen Emotionen alle mit.»

Wie verwandelt nach der Pause

Die Stäfner brauchten diesen Kick. In der ersten Halbzeit hatten sie den Tritt nämlich lange nicht gefunden. Hinten bekamen sie die agilen Aargauer nicht in den Griff und kassierten bis zur Pause 15 Gegentreffer. Selbst waren sie nur 13 Mal erfolgreich. Für einmal war Francesco Ardielli nicht wie gewohnt treffsicher. Und das Fehlen eines Linkshänders im rechten Rückraum machte sich ebenfalls bemerkbar. Positiv in Szene zu setzen vermochten sich in der Offensive Moritz Bächtiger und Cédric Zimmermann, die immer wieder für Torgefahr sorgten.

Doch erst als die Stäfner hinten Zugriff zur Partie fanden, kippte das Spiel. Erstmals in Führung gingen die Gelbschwarzen in der 38. Minute beim 18:17 durch Bächtiger. Eine etwas wirre Phase im Angriff ermöglichte Baden noch einmal ein kleines Aufflackern, doch mit den Paraden Kusnandars und den Treffern von Zimmermann, Leopold und Bächtiger bekamen die Stäfner definitiv Oberwasser.

Mit der Finalrunde planen

Der Heimsieg katapultierte Handball Stäfa in der Tabelle bei einem Mehrspiel punktgleich mit Leader Wädenswil/Horgen auf Platz 2. Das Ticket für die Finalrunde ist rein mathematisch noch nicht definitiv gelöst, es müsste aber mit dem Teufel zugehen, wenn die junge Seitle-Truppe noch aus den Top 6 fallen würde.

NLB: Handball Stäfa - STV Baden 31:26 (13:15)

Frohberg. 50 Zuschauer. SR: Keiser/Rottmeier. - Torfolge: 1:4, 3:4, 3:7, 6:8, 7:11, 10:11, 11:14, 13:14, 13:15; 16:16, 16:17, 19:17, 20:21, 23:23 (50.), 30:23 (57.), 31:26. - Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Stäfa, 5-mal 2 Minuten gegen Baden. - Stäfa: Murbach (2 Paraden)/Frei (0)/Kusnandar (16); Kägi (2), Bächtiger (5), Ardielli, (2/1), Vernier, Honegger, Zeller, Stocker, Rinderknecht (6), Leopold (6), Zimmermann (8), Barth (2). - Bemerkungen: Stäfa ohne Affentranger, Gretler, Maag und Schwander (alle verletzt), setzt Nishida und Lukas von Dach nicht ein. Time-outs: Stäfa (12./3:6, 43./20:21); Baden (22./8:11, 52./25:23, 55./27:23). 10. Ardielli wirft Penalty an den Pfosten (3:4). 15. Baumann wirft Penalty darüber (4:7). 30. Leopold wirft Penalty darüber (13:15). 42. Kusnandar hält Penalty von Baumann (20:19).

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Mit 16 Paraden in der zweiten Halbzeit war Ramon Kusnandar Stäfas Matchwinner. (Foto: André Vernier) 

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Cédric Zimmermann war mit acht Treffern Stäfas bester Werfer. (Foto: André Vernier)

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Laurin Rinderknecht brachte viel Zug aufs Tor. (Foto: André Vernier)

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Louis Barth stand hinten seinen Mann und traf vom Kreis zweimal. (Foto: André Vernier)